Beeindruckt von Lauf ist der Bundestagsabgeordnete Johannes Rothenberger (CDU). Am 2. September kam er zum Antrittsbesuch erstmals in die Gemeinde. Seit März ist er im Amt und vertritt als einziger Abgeordneter den Wahlkreis Offenburg im Deutschen Bundestag. Er ist Rechtsanwalt und Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Ortenau. Der 45-Jährige kam mit seinem wenige Monate alten Sohn auf dem Arm in den Ratssaal.
Dort stellte Bürgermeisterin Bettina Kist ihm die Besonderheiten in Lauf vor. Dazu gehören, dass die Hälfte der Gemarkung mit Wald bedeckt ist und zehn Hektar gemeindeeigener Grünflächen von Ziegen offen gehalten werden. Dazu gehören auch eine sehr gute Nahversorgung und dass 98 Prozent aller Häuser an das Breitbandnetz angeschlossen sind.
Der Bundestagsabgeordnete hatte Interesse am 101 Jahre alten Wasserkraftwerk der Gemeinde und besichtigte es gern. „Sie haben wahre Schätze hier“, sagte er mit Blick auf die alte und neue Technik in dem Gebäude an der Laufbachstraße. Danach lernte er den frisch ausgebaggerten Stausee im Ortsteil Glashütte, die Quellschürfung in der Nähe des Sodkopfes, einen Quellsammelschacht, den Aussichtspunkt am Sodkopf und die „Schöne Aussicht“ kennen. Lauf biete viel Landschaft und viele Aussichten, sagte ihm Bürgermeisterin Kist. Es bietet außerdem eine Grundschule und zwei neue Kindergärten, eine 18-köpfige Verwaltung, ein vielfältiges Vereinsleben und lebendiges ehrenamtliches Engagement in vielen Bereichen.
Johannes Rothenberger staunte darüber, was die Verwaltung alles stemmt. Er berichtete von sich, dass er mit seiner Familie in Oberkirch lebt und vor seiner Wahl bei der EnBW beschäftigt war. Im Bundestag seien Bauen und Wohnen seine Schwerpunktthemen. Zum Schwerpunktthema des Besuchs machte Bürgermeisterin Bettina Kist die Wasserversorgung der Gemeinde. Sie berichtete über einen riesigen Sanierungsbedarf bei Hausanschlüssen, Wasserleitungen, Quellfassungen und Quellsammelschächten. Allein die anstehende Maßnahmen im Quellgebiet Lautenbächle könnten mehr als vier Millionen Euro kosten, sagte sie. Weil diese Infrastruktur nicht neu sei, gebe es dafür keine Zuschüsse. Die Wassergebühr sei bereits auf 3,50 Euro pro 1.000 Liter Wasser erhöht worden. Dennoch entstehe bei der Wasserversorgung ein Defizit in einem hohen sechsstelligen Bereich für die Gemeinde.
„Die Wasserversorgung aus eigenen Quellen ist eine Besonderheit“, stellte Johannes Rothenberger fest. Er nahm mit, dass es für die Instandhaltung dieser Infrastruktur bislang kein Zuschussprogramm gibt. Bettina Kist berichtete ihm auch, dass es für die Anschaffung eines neuen Gerätewagens für die Laufer Feuerwehr nur eine dürftige Förderung gebe. Für den Bau des Regenüberlaufbeckens am Aspichbach, der demnächst beginnt, rechnet die Gemeinde mit Kosten von 1,8 Millionen Euro und einem Zuschuss von 400.000 Euro.
12.000 Euro für die Baggerarbeiten flossen bisher in die Schürfung einer neuen Quelle in der Nähe des Sodkopfes, erfuhr der Abgeordnete noch. Sieben Meter unter der Erde stieß man auf die Quelle, die dort an drei Stellen direkt aus dem Fels entspringt. Ob sie irgendwann zur Sicherung der Wasserversorgung beitragen wird, ist noch nicht entschieden. Auch Mitglieder des Gemeinderates machten sich vor Ort ein Bild.
Er habe spannende Einblicke bekommen und sei beeindruckt, sagte Johannes Rothenberger am Ende seines Besuchs. Er bedankte sich für die interessanten Einblicke und den offenen Austausch mit der Verwaltungsspitze.